Damals in deiner Familie wurde Schokolade verteilt – aber du scheinst einfach übersehen worden zu sein? Als wärest du gar nicht da? Oder du wurdest ständig übergangen, deine Wünsche scheinen überhaupt keine Rolle zu spielen? Mit diesen Tipps wirst du nicht mehr übersehen!
Ich kann mich beispielsweise noch sehr gut an ein Erlebnis aus meiner Jugendzeit erinnern: Ich wollte immer ein Klavier besitzen – allerdings erschien es für meine damaligen finanziellen Verhältnisse unerschwinglich.
So legte ich den Wunsch erst einmal „zu den Akten“, bis meine Mutter einen neuen Freund kennenlernte. In seinem alten Gartenschuppen stand ein ramponierter und verstimmter, aber unübersehbar schöner Flügel in seiner vollen Größe.
„Kann ich es haben? Dein Freund spielt doch nicht mehr damit und braucht es nicht…“ Sie nickte bedächtig und meinte, es sollte wohl kein Problem sein, wenn der Schuppen einmal ausgeräumt werden würde.
Eines Tages kam ich die beiden besuchen und sah zwei Möbelpacker den Schuppen ausräumten. Mein Klavier! schoss es mir durch den Kopf. Aber die beiden Muskelmänner wiesen auf ihren alten LKW: „Ist schon verladen, das Ding! Wurde gerade an uns verkauft!”
“Du und ein Klavier?“, winkte meine Mutter auf meine Beschwerde hin ab. „Über 20 – da lernt man doch ohnehin das Spielen nicht mehr. Was wolltest du damit?”
Vielleicht kennt ihr auch solche Ereignisse – tiefgreifende Muster, die euch zeigen, dass eure Wünsche und Meinungen viel zu unwichtig sind, um sie zu erfüllen. Der Andere hat es nicht einmal böse gemeint. Möglicherweise habt ihr jedoch eure Erlebnisse tief im Inneren vergraben – aber wenn ein Meeting stattfindet und es nicht relevant zu sein scheint, was ihr zur Einführung des neuen Computerprogramms sagt – obwohl ihr ja ständig damit arbeitet – dann kommen die alten Wut- und Ohnmachtsgefühle des Übersehenwerdens wieder hoch.
Was nun tun? Damit abfinden oder doch etwas machen?
Hier kommen meine Tipps, um besser mit dem ungeliebten „Tarnmantel“ umgehen zu können:
Gleich am Anfang kommt das Allerschwierigste: Eine Kröte, die nicht leicht zu schlucken ist.
“Wieso?“ werdet ihr euch fragen. So ein dummer Spruch!
Ja, aber nur auf den ersten Blick. Es ist wie Radfahren. Auch das will erst geübt werden.
Natürlich kommen wir nicht gleich als weise Shaolinmönche auf die Welt.
Lass dir Zeit damit. Vielleicht magst du dir auch mehrmals die klugen Online-Satsangs des spirituellen Lehrers Samarpan anschauen – er kann das so viel besser erklären.
Du bist da. Du bist einfach nur wundervoll.
Dein wichtigster Auftrag hier auf der Welt: Du brauchst einfach nur DASEIN. Mehr nicht.
Der Kampf ist zu Ende. Gib allen Kampf auf.
Wende dich nach innen, atme weich in dich hinein und gib dir all die Liebe und Aufmerksamkeit, die du von „außen“ nicht bekommst – oder zu bekommen glaubst. Sag dir, wie einzigartig und wertvoll du bist.
Kein anderer Mensch ist wie du. Alle Wünsche kannst du dir selbst erfüllen. In Bezug auf das Klavier: Du kannst dir selbst ein anderes beschaffen. Du kannst dich herumdrehen und kündigen, wenn du immer übergangen wirst. Du hast die Wahl.
Das ist auch wieder ein paradoxer Rat, ich weiß.
Impulsiv möchte man noch lauter schreien, sich noch intensiver gebärden, noch schriller werden.
Wir möchten schließlich endlich GESEHEN werden! Aber alles was wir damit ernten werden, ist Mitleid: Oh je, die Arme. Schau, wie sie kämpft, um anerkannt zu werden.
Aber wir ruhen nicht in uns, unsere Hilflosigkeit scheint extra noch pink angemalt und wir fühlen uns wie ein trauriger Clown, der eine Extrarunde im Zirkus dreht.
Schau dich einmal um: So vieles möchte unsere Aufmerksamkeit.
Werbebotschaften werden immer lauter, immer aggressiver. Schauen wir deshalb mehr hin? Nein – und wenn, dann nur sehr kurz. Echtes, präsentes Interesse für andere Menschen ohne gleichzeitiges Smartphone-Gefummel kommt gut an und fällt umso mehr auf.
In den Zeiten der Hochperfektion und Strahleglanz-Magazinmodels mit perfekten Körpern kann der Trend nun wieder zum Authentischen, Unperfekten gehen.
Gibst du Schwächen zu, wirkst du sympathisch und echt.
Nicht umsonst hat Maite Kelly eine Lets-Dance-Staffel gewonnen: Wer sich nicht versteckt und voll annimmt, genauso wie er ist – gewinnt ein unglaubliches Charisma. Ergo: Du bist die Königin – trage stolz deine Krone 🙂
Auch wenn in deinem Leben nicht immer alles glatt lief (bei wem war das schon der Fall?) musst du nicht leise und auf Socken durchs Leben gehen, als wärest du in einer Kirche.
Du versteckst dich lieber hinter der Säule? Es wird Zeit, dass du herauskommst und genau deine Gaben in die Welt bringst.
Manchmal muss auch Unbequemes angesprochen werden – vielleicht haben andere Zaghafte ja genau auf deinen Beitrag gewartet?
Du fühlst dich nicht mehr wohl in der Abteilung, weil das Klima so schlecht geworden ist? Immer heraus mit deiner Meinung! Denn du bist ein Mensch, der vorher alles gut durchdacht hat – deshalb darfst du auch gern mal „anecken“. Auch wenn es erst einmal nicht so aussieht – so gewinnst du Fans 🙂
Am Anfang wird dir noch heiß und kalt von deinem Mut – aber so nach und nach wird es dir in Fleisch und Blut übergehen, deine Meinung offen kundzutun – denn verletzend warst du ohnehin noch nie.
Kennst du noch diesen Spruch aus der Schule? „Werd jetzt ja nicht frech!“ haben die Lehrer oft gesagt.
Das haben wir sehr verinnerlicht. Aber warum nicht einmal mit etwas Provokation spielen?
Wenn eine Sache gar zu starr und zu festgefahren erscheint, hilft eine gute Portion Humor weiter. In bestimmten afrikanischen Staaten ist das Lachen kulturell so verankert, dass sogar Menschen lachen, wenn etwas Schlimmes passiert ist – dies erscheint uns zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber ganz so ernst müssen wir uns selbst nicht nehmen.
Wenn du sehr genervt von deiner „Unsichtbarkeit“ bist, stell dir das Gegenteil vor: Du bist bekannt wie Lady Di und ständig hechten Fotografen hinter dir her.
Leute stehen schon früh vor deinen Fenstern und möchten dich sehen.
Obwohl du noch ganz zerzaust bist, siehst du schon die Lichter der Kameras aufleuchten. Dann möchtest du in deiner alten Jogginghose ins Fitness gehen: Auch hier belagern dich unentwegt Paparazzi und halten ihre Kameras in dein müdes Gesicht. Wäre das schön? Genieße deine Ruhe.
Einmal habe ich zum Beispiel ein altes, verfärbtes Unterhemd (eine Waschmaschinenpanne) im Halbdunkel aus dem Schrank gekramt und bin damit zum Zug gerannt. Leider war mein Outfit mit dem schwarzen Netzpullover damit überhaupt nicht mehr aufregend. Ich habe mir die vollständige Unsichtbarkeit gewünscht – aber natürlich hat fast JEDER wieder einen Spruch dazu gehabt oder hat mich kritisch gemustert. Also Aufmerksamkeit muss nicht immer sein 😉
Zum Schluss noch ein Zitat des Philosophen Georg Franck:
Aufmerksamkeit ist die unwiderstehlichste aller Drogen.
Hast du noch einen Tipp? Wie gehst du mit zuwenig oder zuviel Aufmerksamkeit um?
Ich wünsche dir die Aufmerksamkeit, die du verdienst,
Alles Liebe,
herzlich, deine
Wünscht du dir mehr Lebensfreude?
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