Folge deinen Empfindungen und deinem Bauchgefühl

Katharina

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So erkennst du, ob deine Mutter (oder dein Vater) narzisstisch veranlagt sind

Das Thema heute ist sehr emotional: Jede Tochter möchte ihre Mutter (wahlweise kannst du für dich auch Vater einsetzen, wenn es hier für dich besser passt) lieben.

Sie wünscht sich ihre Anerkennung, Liebe und Fürsorge.

Wenn diese ausbleibt oder du dich sogar abgelehnt und missverstanden fühlst, egal, wieviel Mühe du dir gibst, dann führt das zu großer Trauer und einer extremen Leere.

Das Vertrauen in die Welt kann erschüttert werden und dein gesamtes Beziehungsgefüge wird fragil und brüchig.

Möglicherweise hast du es nicht sofort bemerkt, weil es ja auch immer wieder schöne Phasen mit deiner Mutter gab.

Aber später wunderst du dich, warum du vielleicht immer wieder ambivalente Männer in dein Leben ziehst (Lies hier einen Artikel darüber) oder nicht „von toten Pferden“ absteigen kannst: Mögen das jetzt berufliche Projekte sein, die sich nicht mehr lohnen oder eine Arbeitsstelle, auf der du nicht so anerkannt und geschätzt wirst, wie du es verdient hast.

Es geht hier nicht darum, deine Mutter zu verteufeln und ihr die ganze Verantwortung für deinen Lebensweg zu übertragen.

Sicherlich hat sie selbst in ihrer Kindheit und Jugend schwerwiegende Erfahrungen gemacht, so dass sie jetzt kränkende Beziehungsmuster wählt.

Wichtig ist nur, dass du die Zeichen erkennst und dich von Schuldgefühlen befreist. Nur mit dem Erkennen kannst du dich aus unglückseligen Verhältnissen lösen und auch mehr Verständnis für deine Reaktionen aufbringen. Du wirst dann in die Lage versetzt, deine alten Kindheitsmuster zu erkennen und schmelzen zu lassen.

Wenn dir die folgenden Punkte bekannt vorkommen, kann es sein, dass deine Mutter narzisstische Tendenzen hat. Eine Steigerung ist noch, wenn sich narzisstische Mütter einen von der Persönlichkeitsstruktur ähnlichen Partner nehmen und dann gemeinsam auf dich „einwirken“.

# 1 Egal, was du tust, es ist nie richtig

Seit du denken kannst, rennst du mit einem schlechten Gewissen herum.

Sie impft dir ständig ein, dass du zu allen Menschen gut sein musst, nicht egoistisch sein darfst und kein Recht hast, deine Gefühle auszudrücken. Aber sie selbst lebt es dir nicht vor. Deine Bedürfnisse und Wünsche standen immer hintenan. Was du wolltest, war nicht so wichtig. Von Bedeutung war nur, wie die ANDEREN sich fühlten.

Sicherlich wusstest du als Kind, dass du auch einmal einen Fehler gemacht hast.

Aber gleichgültig, was du ihr erzählt hast: Sie war nie auf deiner Seite. Irgendwas hättest du immer anders und besser machen sollen.

Deshalb verurteilst du dich möglicherweise jetzt noch oft selbst und kritisierst dich übermäßig.

# 2 Sie kann sich nicht aufrichtig über deine Erfolge freuen

Wenn du eine Ausbildung gemacht oder studiert hast, wusste sie nie so richtig, was dir eigentlich beruflich am Herzen liegt, obwohl du es ihr oft genug gesagt hast.

Auf Geburtstagsrunden kam dann immer die Frage: Sag mal, was studierst du eigentlich?

Oder: Ach ja, du hattest ja nur bestanden, weil du so ein hübsches Gesicht hast.

Bildungabschlüsse, die Geburt deines Kindes/r  oder deine Hochzeit?

Sie hat keine Zeit zu kommen, weil sie eben noch zur Massage muss. Oder wahlweise zu ihrem Töpferkurs. Vielleicht muss sie auch zu einer kleinen Reise aufbrechen, die sie immer genau dann antritt, wenn du Geburtstag hast.

Manche hochgebildete Frauen fühlen sich deshalb ein Leben lang wie Hochstaplerinnen, obwohl sie schon so viele Erfolge zu verzeichnen haben. Aber sie fühlen sich nie kompetent genug.

narzisstische Mutter

chuotanis auf pixabay

# 3 Euer Verhältnis ist nicht leicht und unbeschwert

Sie findet immer einen Grund beleidigt zu sein – wegen irgendeiner klitzekleinen Sache, die du getan haben sollst.

Entweder findet sie einen Brief, den du vor fünf Jahren einmal geschrieben hast oder du hast sie vor Monaten nicht gut genug vorgestellt, irgend etwas übersehen oder  komisch geguckt.

Bei ihren Freunden und Freundinnen beschwert sie sich über dein schlechtes Benehmen, obwohl du ein total lieber Mensch, ohnehin schon total eingeschüchtert und ohne Selbstbewusstsein bist.

Wenn du weiter weg von ihr wohnst und Post bekommst, dann sind immer feine Fäden in die Zeilen eingewebt: „Da wir ja nie einer Meinung sind…“ oder „Es ist schwer, dir eine Freude zu machen“.

Dabei würdest du bei einem Persönlichkeitstest der „Big Five“ auf der Skala Verträglichkeit sehr hohe Werte haben und du bist per se über so viele Dinge dankbar.

Sie stellt dich jedoch ständig als kapriziös und schwierig hin.

# 4 Deine Mutter zieht immer andere Menschen vor

Du bist nie gut genug. Ausführlich lobt sie andere Menschen und du spürst, dass du nie ihr Liebling sein wirst.

Daher gibst du dir noch mehr Mühe und denkst, dass du so endlich einmal ihre Anerkennung bekommst.

Aber egal, wieviel du gibst, es reicht nie.

Wenn du Geschwister hast, dann gibt es vielleicht ein „Goldkind“, welches als gutes Beispiel hingestellt wird und du hörst immer nur, dass du dir ein Beispiel nehmen sollst. Obwohl du deinen Bruder oder deine Schwester magst, wünschst du dir, sie wäre/n nicht mehr da, damit das aufhört.

Ehemals gute Freunde bzw. Bekannte aus dem Freundeskreis werden vielleicht plötzlich seltsam oder wenden sich abrupt ab. Sie schauen dich manchmal an, als hättest du ihnen das Tafelsilber geklaut. Deine Mutter erzählt überall genüsslich herum, was für eine böse Tochter du bist und wie wenig du ihre „Bemühungen“ wertschätzt.

Wenn du einen wichtigen Jahrestag oder Geburtstag hast, dann muss sie plötzlich dringend zu einer Ausstellung oder hat eine andere Verabredung.

Deshalb hast du als Erwachsene vielleicht auch kein Gespür dafür, wann du eine Beziehung oder eine unglückselige Arbeitssituation eher verlassen solltest, um nicht selbst Schaden zu nehmen.

Ambivalente Menschen bist du gewohnt, deshalb bleibst du vielleicht zu lange und betreibst zu wenig Selbstfürsorge. (Den Test findest du hier)

narzisstische Mutter

Susan Cipriano auf pixabay

# 5 Sie schreibt ihre schlechten Gefühle dir zu

Sie benimmt sich oft dir gegenüber wie die Axt im Walde. Aber natürlich bist du daran Schuld. Entweder hast du diese Situation ihrer Meinung nach selbst hervorgerufen oder sie beschimpfst dich, was sie dann dir zuschreibt. Ihre eigene Wut spaltet sie ab und behandelt dich als erweitertes Selbst.

Natürlich weiß sie schon immer vorher, was du alles (über sie) denken wirst. Sie ist hochmanipulativ und du weißt manchmal nicht mehr, wo dir der Kopf steht.

Ganz prekär wird es, wenn sie eventuell schon älter ist und du sie pflegst. Du weißt, dass es nie richtig genug ist, was du ihr gibst.

# 6 Du weißt nie, woran du bei ihr bist

Manchmal kauft sie dir etwas Schönes und ist sehr charmant. Dann denkst du, dass ihre Unpässlichkeiten vielleicht doch von dir hervorgerufen werden.

Du schöpfst wieder Hoffnung, dass zwischen euch alles gut werden wird.

Aber dann bekommst du wieder einen Schlag in die Magengrube, weil ihre Stimmung unvermittelt umgeschlagen ist.

Obwohl du ihr stundenlang zugehört und ihr Trost gespendet und Unterstützung gegeben hast: Sie merkt sich nur deine Verfehlungen. Dabei kann sie sich sogar noch an das genaue Datum erinnern, wohingegen sie deine vielfachen Bemühungen um ein gutes Verhältnis vergisst.

Oder sie schenkt dir zu Weihnachten Haselnusskekse, obwohl du seit Jahren eine Nussallergie hast.

Die Lösung?

Die Situation ist deshalb so bedrückend, weil du einfach nichts daran ändern kannst – du kannst aus ihren keinen anderen Menschen machen.

Du bemühst dich ständig – es führt nur zu nichts.

Sie spürt keine Empathie dir gegenüber, sondern ist nur mit ihren eigenen Dämonen beschäftigt.

Das Hin & Her wird immer konstant bleiben und dich zermürben, wenn du deine Energie nicht auf etwas Positives lenkst.

In den meisten Fällen bleibt leider nur die Einschränkung des Kontakts oder der Kontaktabbruch, um sich selbst zu schützen.

Kümmere dich vor allem gut um dich selbst: Du hast schon so viel geschafft und hast deine Kindheit praktisch auf einem stürmischen Boot verbracht. Was kann dir jetzt noch passieren? Du bist stärker geworden, du stehst trotzdem fest auf den Planken.

Sei stolz auf dich.

Vielleicht warst gerade du dazu auserkoren, diese Unwetter zu überstehen. Du hast gelernt, trotzdem immer abzuliefern, obwohl du ständig Gegenwind hattest.

Das ist unheimlich viel.

Erstelle eine Liste, was du trotz der widrigen Umstände schon geschafft hast, auch wenn du denkst, solche Kleinigkeiten brauchst du nicht aufschreiben.

In der Elternversammlung hast du dich zu Wort gemeldet, obwohl Sprechen vor anderen Menschen für dich ein Gräuel ist? Super, notiere es.

Du warst pünktlich bei einem Vorstellungsgespräch, obwohl der Hund Magenprobleme hatte, dein Kind über Zahnschmerzen klagte und der Mann sich grippig fühlte? Spezialfutter besorgen, Tochter zum Arzt bringen und in der Apotheke Medikamente besorgen hast du spielend gemeistert? Dann wird es Zeit für eine „Heldin des Alltags“-Medaille.

Übernimm (weiter) die Eigenverantwortung für dich.

Du hast alle Prüfungen des Lebens schon bestanden. Stefan Hiene würde dazu sagen: Die größte Katastrophe liegt bereits hinter dir.

Es bleibt deine Entscheidung, worüber du dich ärgern möchtest oder nicht.

Du darfst selbst entscheiden, mit wem du deine Zeit verbringst. Niemandem bist du Rechenschaft schuldig, auch wenn es sich um eine Familienangehörige – in diesem Fall deine Mutter – handelt.

Sie ist erwachsen und du bist erwachsen und du kannst dich von allen Verstrickungen befreien – du schuldest niemandem etwas.

Wenn du ein Treffen nicht vermeiden kannst oder willst: Sei nicht allein mit ihr

Wie ich schon beschrieben habe, spalten narzisstische Menschen oft Gefühlsteile von sich ab, unangenehme Emotionen wie Wut und Hass stellen für sie unzumutbare Unzulänglichkeiten dar.

Diese möchten sie nicht bei sich verbuchen und schreiben sie deshalb dir zu.

Deshalb ist es gut, wenn du dich nicht allein mit ihr triffst (wenn du es nicht vermeiden kannst), sondern nimm eine/n Lebenspartner/in oder Freundin mit. So hast du einerseits Beistand, andererseits kann sie dir keine Verfehlungen wie verbale Misshandlungen unterstellen.

narzisstische Mutter

Sorge gut für dich

Es ist unheimlich wichtig, dass du gut für dich selbst sorgst.

Stelle dir vor, du bist in einer gemütlichen, heimeligen Hütte, wo ein anheimelndes Kaminfeuer brennt.

Dort ist dein innerer Kraftort, den du jederzeit besuchen und dir innere Wärme geben kannst.

Nur du hast den Schlüssel zu diesem Ort, niemand sonst weiß, wo er sich befindet.

Es ist der Platz, an dem du Kraft, Ruhe und Frieden tanken kannst, während die Welt da draußen (einschließlich deiner Mutter) verrückt spielt.

Verbinde dich mit deinem inneren Kind

Vielleicht findest du den Vorschlag eigenartig. So lange bist du schon erwachsen, managest eine Großfamilie oder leitest eine Abteilung.

Du bist sehr erfolgreich – dennoch empfindest du möglicherweise manchmal eine Welle von Trauer oder wirst viel zu schnell wütend,

wenn du spürst, dass deine Wünsche einfach nicht wahrgenommen und stattdessen übergangen werden.

Dann erreichen dich nicht nur die gegenwärtigen Gefühle des Augenblicks. Alte Emotionen aus deiner Kindheit aus Situationen, in denen du und deine Wünsche einfach übergangen worden sind:

“Du bist nicht wichtig! Was du möchtest, zählt nicht!

gelangen an die Oberfläche und verbinden sich mit deinen momentanen Sorgen und Ängsten.

Vielleicht reagierst du dann über, fühlst dich hilflos und gefangen.

Frag dann dein inneres Kind, was es jetzt braucht. Beruhige es, nimm es gedanklich auf den Arm und vermittle ihm, dass es gehört wird.

Wenn dir die Vorstellungskraft fehlt, nimm gern ein Kuscheltier oder eine Puppe zu Hilfe.

So kannst du dich selbst beruhigen und dir Mut zusprechen.

Vereinbare gern einen Termin für ein Coaching, denn dieses komplexe Thema sprengt den Rahmen eines Blogartikels.

Welche Erfahrungen hast du gemacht?

Schreib es gern in die Kommentare.

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