Wie man sich auf unterhaltsame und positive Weise selbst liebt - Selbstverliebt, ja bitte!
Egal, wie du es drehst und wendest - in jedem Bereich deines Lebens werden dir wunderbare Flügel wachsen, die dich sanft und sicher durchs Universum tragen, wenn du dich selbst lieben lernst. Nicht nur, dass du unabhängiger von der Meinung anderer Menschen durch die Welt schwebst - du erkennst auch, wie einzigartig und wertvoll du bist. Verbale Angriffe und Beleidigungen oder Beziehungssorgen kannst du aus einer höheren Perspektive gekonnt einordnen, weil du ein positives Selbstwertgefühl aufgebaut hast. Zudem fühlst du dich angespornt, das Beste aus deinem Leben zu machen. Dieser Artikel kann dir Wege aufzeigen, wie du dich selbst lieben lernen kannst.
I. Einführung: Warum es wichtig ist, dass du dich selbst lieben lernst
Kennst du das Gefühl: Du wachst morgens auf und siehst im Badezimmerspiegel, dass heute dein Haar sehr schön glänzt. Die Sonne scheint nach vielen langen Regentagen, so dass ihre Strahlen um dich herumzutanzen scheinen. Dann läuft auch noch dein Lieblingslied im Radio und du trällerst fröhlich mit.
Du wählst ein hübsches Röckchen und willst nur noch schnell den Müll heraustragen, bevor du zur Arbeit gehst. Frau Knittritz-Meyer aus dem 3. Stock kommt dir entgegen. „So ein kurzer Rock! In Ihrem Alter!“. Kopfschüttelnd zwängt sie sich an dir vorbei. Du wischst Ihre Bemerkung beiseite, die Dame hat selten gute Laune.
In der U-Bahn überlegst du schon: Ob sie nicht vielleicht doch recht hat? Möglicherweise habe ich das Tragedatum für kniefreie, schwingende Röcke doch schon überschritten.
Tapfer summst du deinen Ohrwurm, du möchtest dir die gute Laune keinesfalls verderben lassen. Du kopierst dir nur noch schnell die neuen Informationsunterlagen und bist fest entschlossen, dir einen schönen Tag zu machen. Da kommt Frau Störtebecker, eine Kollegin um die Ecke geschossen. „Mein Gott, siehst du heute blass aus! Ist das der Pullover? Lass mich mal vor, ich hab nur 20 Seiten!“ Noch ehe du etwas erwidern kannst, sammelt sie schon geschäftig ihre Kopien ein, während du dich krampfhaft an deinen 4 Seiten festhältst. Irgendwie kratzt es dir wirklich im Hals. Ob du vielleicht doch Fieber bekommst?
Inzwischen ist kaum noch etwas von deiner morgendlichen Energie übrig.
Möglicherweise hast du auch gerade aktuell von der vermeintlichen Affäre von „Papa Peter“ in den Medien gelesen: Ehefrau Iris beendete ihre 17-jährige Ehe über Instagram und über viele tausend Kilometer und schrieb sinngemäß: „Ich wusste nicht, dass du auf schlank und blond stehst und es tut mir leid, dass ich dir nicht gerecht werden konnte...“.
Nimmst du dich selbst liebevoll an und lernst, dich selbst zu lieben, dann stellt sich die Frage nicht, ob du jemandem anderen gerecht werden kannst – weil alles an dir grundsätzlich einfach gut ist, wie es ist.
Du bist mit dir im Reinen, verspürst dadurch keinen Neid, keine Eifersucht und musst deshalb auch keinem anderen Menschen Schaden zufügen.
Sich selbst zu lieben ist eine der wichtigsten Dinge, die du tun kannst, um „die Welt zu retten“.
Viele Menschen glauben, dass sie nicht genug Liebe verdienen oder dass sie es nicht wert sind, geliebt zu werden. Aber das stimmt nicht. Jeder Mensch ist liebenswert und jeder hat das Recht, geliebt zu werden – vor allem von dir selbst.
Oft sagen mir Ratsuchende: "Es ist aber so schwer, sich selbst zu lieben!"
Warum scheint es manchmal so aussichtslos, sich selbst zu lieben und zu achten? Es gibt viele Gründe, warum Selbstliebe und Selbstfürsorge oft nicht gelingen. Vielleicht hast du in der Vergangenheit schmerzhafte Erfahrungen gemacht oder bist von anderen Menschen negativ behandelt worden. Dadurch kann es schwierig sein, dich selbst als jemand Guten und Wertvollen wahrzunehmen. Oder vielleicht hast du einfach noch nie gelernt, gut für dich zu sorgen. Vielleicht war es so, dass deine Eltern eher immer deine Hilfe gebraucht beansprucht haben, als dass sie sich ausreichend um dich sorgten und kümmerten.
Auch unsere Gesellschaft sendet oft ambivalente Botschaften über Selbstliebe: Einerseits predigen uns Prominente und Instagram-Influencer ständig „Self Love“; andererseits nehmen Berichte über egoistische Narzissten zu und uns wird vermittelt, dass Egoismus etwas Schreckliches ist. All diese Faktoren machen es oft extrem schwierig für uns, eine ganz natürliche Selbstliebe zu empfinden.
II. Die Grundlagen der Selbstliebe: Wie man das Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks findet
Es ist völlig normal, wenn es manchmal schwer fällt, sich selbst zu lieben. Das heißt nicht, dass du egoistisch oder narzisstisch bist – es bedeutet nur, dass du ein zutiefst menschliches Wesen bist.
Wenn du das Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks finden willst, musst du zuerst die Grundlagen der Selbstliebe verstehen. Dazu gehört, dass du dich selbst so akzeptierst, wie du bist. Das bedeutet nicht, dass du perfekt sein musst – es bedeutet nur, dass du dich selbst lieben und annehmen solltest, mit all deinen Fehlern und Unzulänglichkeiten.
Es ist auch gut zu lernen, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren. Hör auf dein Herz und handle entsprechend, statt dich von anderen Menschen oder von gesellschaftlichen Erwartungen leiten zu lassen. Du weißt am besten, was für dich gut ist – also vertraue auf dein eigenes Wissen und urteile vor allem nicht so hart über dich selbst.
„Warum warst du wieder so dumm, auf ihn hereinzufallen!“
„Nie kannst du Ordnung halten, sonst würdest du nicht schon wieder deinen Schlüssel suchen!“
Solche negativen Selbstgespräche kennst du sicher. Mit einer lieben Freundin würdest du bestimmt nicht so hart verfahren, sondern sie liebevoll in den Arm nehmen und sie trösten.
Selbstliebe bedeutet auch, dass du dir Zeit für dich selbst nehmen solltest – Zeit für die Dinge, die dir Freude bereiten. Mach jeden Tag etwas Gutes für dich selbst, sei es ein Spaziergang in der Natur oder ein heißes Bad mit einem schönen Buch. Tu etwas, um deiner Seele gut zu tun und gib dir selbst die Aufmerksamkeit und Liebe, die du verdienst.
Erfüllend ist es auch, wenn du jeden Tag ein „Erfolgstagebuch“ schreibst. Was ist dir heute besonders gut gelungen? Was an dir magst du besonders?
Bild: jiao tang auf Pixabay
III. Praktische Tipps für eine positive Veränderung in Bezug auf die eigene Akzeptanz
Wenn es dir schwerfällt, dich selbst zu lieben und anzunehmen, sind hier ein paar Tipps, die du ausprobieren kannst:
Aufrichtigkeit: Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn etwas in deinem Leben nicht stimmt oder dich unglücklich macht, ändere es. Höre auf die Stimme in dir und handle danach. Mach keine Kompromisse bei dem, was wirklich wichtig für dich ist.
Vergebung: Vergib dir selbst für Fehler, die du gemacht hast – und lass los von Schuldgefühlen oder Selbsthass. Erkenne an, dass du nur Mensch bist und im Laufe deines Lebens noch vieles lernen wirst. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder sagt oder tut Dinge, die er bereut – aber das ist okay! Lass diese Dinge los und konzentriere dich auf die Gegenwart sowie positive Zukunftspläne.
Stelle realistische Erwartungen an dich selbst: Du weißt am besten, was für dich gut ist – also baue auf dein eigenes Wissen und urteile nicht so hart über dich. Habe Vertrauen in deine Fähigkeiten und gib dir Zeit für Herausforderungen; stelle keine unrealistischen Ansprüche an dich wie: „In 3 Tagen laufe ich einen Marathon, veröffentliche mehrere Bücher und bin schlank und sportlich“.
IV. Wie man Freude an kleinen Dingen findet und mehr über sich selbst lernt
Inmitten des teilweise hektischen Alltags können wir oft „Selbstliebe-Rückfälle“ haben. Der Hund hat sich schon wieder übergeben oder Durchfall, das Kind will schon wieder nur Pommes essen, obwohl du dir so viel Mühe mit dem gesunden Kochen gemacht hast. Konzentriere dich dann ganz auf deinem Atem, spüre den warmen Sand des letzten Urlaubs am Meer auf deinen Fußsohlen. Versuche, dich jederzeit mental an diesen „Traumort“ zu versetzen.
Vielleicht steckst du dir morgens einige Kaffeebohnen in die linke Hosen- oder Rocktasche, wenn du schließlich aus dem Haus gehst? Für jedes schöne Erlebnis wechselt eine Bohne die Seite: Ein Fremder lächelt dir zu, der Busfahrer wartet auf dich, während du zur Haltestelle eilst und deine Kollegin hat dir ein paar schöne Blumen auf den Schreibtisch gestellt.
Dein Blick wird (wieder) auf viele kleine, funktionierende Details gelenkt: Die Bäckerin gibt dir eine duftende Brötchentüte (auch wenn sie sich vielleicht oft im Kleingeld verzählt), der Postfahrer bringt dir immer pünktlich deine Pakete und die Reinigungsfrau wischt jede Woche das Treppenhaus blitzblank – so ist es in eurem Mehrfamilienhaus immer sauber und ordentlich.
Diese Alltagsfreuden übersehen wir häufig, sie lenken die Aufmerksamkeit von unseren Alltagssorgen weg und bringen uns in eine Verbindung mit „dem großen Ganzen“, dessen Teil wir sind.
Was dies Gutes bewirken kann:
- Neue, aufbauende Gedanken begleiten dich - Gedanken, die dir schaden, kannst du eher loslassen und sie verschwinden aus deinem schönen „Lebensgarten“.
- Dadurch, dass du alle Emotionen erst einmal begrüßt und fühlst, verschwinden sie auch eher von selbst wieder. Denn was wir krampfhaft „weghaben“ möchten, hält noch mehr an uns fest.
- Dein Körper geht mehr in den Einklang mit dir, weil du mehr darauf achtest, an welcher Stelle im Körper sich die gefühlten Gedanken bemerkbar machen: im Bauchraum, im Nacken, in der Herzgegend?
- Du schärfst deine Wahrnehmung und hörst eher auf deine inneren Eingebungen
- Deine innere Stimme wird deutlicher, so dass du sie besser hören kannst
Genieße viele Momente des Tages und koste sie aus
Genieße regelmäßig achtsame Augenblicke des Tages – ob es nun ein Spaziergang bei Sonnenuntergang ist oder zelebriere den Moment des Aufwachens am Morgen. Durch langsames Ein- und Ausatmen oder Gehen mit „allen Sinnen“ kannst du die Schönheit des Moments vollkommener zu machen und dich mehr in den Augenblick hineinfühlen, statt nur durch den Tag zu hetzen.
Wenn du es eilig hast, gehe langsam.
Mit diesem Werkzeug der Achtsamkeit kannst du bessere Entscheidungen treffen und vermeidest – wie im Fall von Iris Klein - „Schnellschüsse“, die du dann mühselig wieder in Ordnung bringen musst. Vielleicht schneidest du dich auch noch lange an den Scherben, die du verursacht hast.
Die Hochzeit mit der Selbstliebe, Selbstfürsorge und Achtsamkeit hingegen eröffnet uns die Möglichkeit, mehr über die Welt um uns herum herauszufinden – mit all ihrer Vielfalt an Farben und Nuancen.
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