Hast du auch vor dem Fernseher gesessen und Sebastian Yotta beim “Miracle Morning”-Ritual während des Dschungelcamps zugeschaut?
Wie fandest du es? Wenn du auch australischer Waldbewohner gewesen wärest, hättest du die Morgenroutine mitgemacht oder dich eher stirnrunzelnd an den Rand gesetzt?
Gleich noch eine Frage:
Tatsächlich steckt ein großes Potential darin, den Morgen auf eine bestimmte Weise zu beginnen und diesen mit einer ordentlichen Portion Mentaltraining zu garnieren.
El Harod spricht in seinem Buch „Miracle Morning“ sogar davon, dass ein gutes Morgenritual der Schlüssel zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben ist.
Jahrelang ging es mir jedoch anders. Wenn einer von meinen gefühlten zehn Weckern klingelte, befand ich mich noch in einem Dornröschen-Tiefschlaf.
Der Grund dafür war, dass ich mir vorher die halbe Nacht um die Ohren geschlagen hatte.
Was, wenn ich das Klingeln nicht hörte?
Wahlweise hatte ich überhaupt schon Angst vor dem Klingeln des Weckers: Er war mein erklärter Feind.
Manchmal ging ich auch noch Gespräche mit meinem Chef oder den Kollegen durch: Beim Meeting hätte ich das oder das sagen sollen… Wie hat die Schmidt das eigentlich gemeint, als sie sagte…? Ob die umstrukturieren und ich in eine andere Abteilung muss…? War der Chef nicht zufrieden mit mir?
Wird meine Tochter später auf der Straße landen, weil sie gestern die Schule geschwänzt hat?
Kein Wunder, dass ich dann morgens wie ein Geist noch minutenlang auf der Bettkante saß und mich wie angekettet fühlte.
Aus der Küche kam schon ein lautes Rufen: „Maaaaama, wo ist eigentlich mein Nutella? Du, der Hund hat in die Ecke gemacht… Gibt es heute kein Ei?“
Ich kam mit dem Wischeimer, suchte T-Shirts heraus, flitzte durch die Wohnung um doch noch schnell das verlegte Mathe-Heft meiner Tochter zu finden und das Essengeld herauszusuchen.
Dann schlang ich hastig ein Brötchen hinunter und stürmte mit dem (teilweise schwappenden) Thermobecher die 117 Stufen zur Bahn hoch.
Weil ich meine Tasche natürlich vor Müdigkeit am Abend vorher nicht gepackt und auch die Klamotten für den nächsten Tag nicht rausgelegt hatte, erwartete mich oft eine Überraschung der nicht so tollen Art.
Entweder war meine Monatskarte abgelaufen (Oh Gott, schon wieder ein neuer Monat?) und der Kontrolleur von der Sorte „Mit mir ist nicht zu spaßen“ starrte mich feindselig an, als er meine Daten aufnahm.
Oder ich hatte in der Hektik unter mein schwarzes Netzshirt ein Unterhemd gezogen, dass eigentlich in die Kleiderspende sollte (verwaschen, das ehemalige Weiß gräulich) – und dass gerade an dem Tag, als ein wichtiges Meeting mit den Gruppenleitern anstand.
Ich denke, du hast jetzt ein Bild, wie der Morgen eher nicht beginnen sollte.
So kommst du erst gegen Nachmittag in die Gänge, weil dir die „Morgenroutine der anderen Art“ noch in den Knochen steckt.
Die ersten Stunden des Tages wirken wie ein Weichenstellwerk bei der Eisenbahn: Du entscheidest, wie der Tag verläuft; ob du gelebt wirst oder mitentscheidest, was geschieht.
Der Abend naht sonst schneller als gedacht, du fühlst dich ausgebrannt und müde, bist aber deinem Ziel keinen Schritt näher gekommen – was aber noch schlimmer ist: Du hast keine Freude empfunden, sondern fühlst dich nur, als hättest du ein Trockenschleuderprogramm mitgemacht und nun hätte dich das Gerät in einem zerknitterten Zustand wieder ausgespuckt.
Gerade Frauen schenken aus ihrem (Lebensenergie-)Wasserglas viel zu großzügig aus: Jeder bekommt etwas, nur leider bleibt nichts bis wenig für sie selbst übrig.
Deshalb ist es wichtig, dass wir gerade am Morgen darauf achten, unsere Lebensenergie richtig, gezielt und dosiert einzusetzen.
Vielleicht magst du dir einige Punkte herausgreifen – es ist normal, dass gerade am Anfang – wenn die Morgenroutine etabliert wird – nicht alles gelingt oder umsetzbar ist.
Aber so nach und nach wirst du deine neue Morgenroutine lieben.
Gestalte deinen Nachttisch als eine Art Oase, auf den du gern schaust, wenn du morgens die Augen aufschlägst. Vielleicht magst du dir eine schöne Karaffe aussuchen und vielleicht sogar einige Heilsteine in das Wasser hineinlegen?
Auf jeden Fall wird dein Körper dann mit einer extra Ladung Frische durchgespült, kann richtig durchatmen und auch dein Darm wird es dir danken.
Keine Angst: Du musst nicht verkrampft im Schneidersitz verharren, währenddessen das Chaos des Morgens über dir zusammenbricht: Der Hund muss raus, die Kinder streiten…
Nein 😉
Es handelt sich um beruhigende Klänge, die dich auf den neuen Tag einstimmen.
Es kann auch nur ganz kurz sein, dass du dir einen Moment Zeit nimmst und in die Wolken schaust.
Wofür kannst du dankbar sein? Sind deine Kinder gesund? Bist du ohne Schmerzen aufgewacht?
Das ist schon sehr viel.
Meine Morgenroutine enthält sehr oft die Mediationen von Deepak Chopra. Ich mag die beruhigende Stimme und liebe die Musik, wenn ich das Frühstück zubereite und die Kaffeemaschine anstelle.
Du findest sie hier, sie werden mehrmals kostenlos im Jahr herausgegeben, aber du kannst sie natürlich auch kaufen.
Alternativ kannst du dir dabei deinen perfekten Tag in allen Farben ausmalen. Welche Farben hat er, wie wird er verlaufen?
Hast du heute einen schwierigen Termin? Dann stelle dir ganz genau vor, wie perfekt alles verlaufen wird und wie erfolgreich du alles meistern wirst.
Fühlen sich deine Glieder morgens bleischwer an, als hättest du Ketten an Armen und Füßen?
Dann ist wohl eher ein Miracle-Munter-Morning für dich das Richtige.
Schalte gleich eine Playlist an, die dir so richtig einheizt. Entweder hast du dir selbst schon eine Songliste zusammengestellt, oder du schaust einmal bei Spotify. Unter „Gute Laune“ und „Feelin Good“ wirst du ganz sicher fündig.
Singe lauthals unter der Dusche mit oder wackle mit Armen und Beinen (natürlich nicht in der Dusche wegen der Rutschgefahr;-)
Ich persönlich mag auch diesen Lichtwecker sehr, er simuliert einen Sonnenaufgang und du kannst dich wahlweise mit Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen wecken lassen.
Ganz wichtig ist es auch, dass du dir schon beim Einschlafen vorstellst, wie wunderschön dein nächster Tag werden wird.
Dein nächster Morgen – so kannst du dir sagen – wird energiegeladen und voller Elan sein. Denn der letzte Gedanke des Abends ist auch meist der erste Gedanke des Morgens.
Viele Menschen bekommen eine Gänsehaut, wenn sie das Wort „Sport“ hören. Aber nicht aus Freude oder Rührung, sondern weil schon alleine der Klang dieses Wortes Mißbehagen oder ein schlechtes Gewissen hervorruft. Eigentlich müsste man was machen, aber…
Vielleicht magst du dieser Aktivität eine andere Vokabel geben, wie „Tanzen“ oder „Dehn-Übungen machen“ oder „Biegsam bleiben“.
Das nimmt den Schrecken.
Wenn der Tag dich einverleibt, dann bleibt meist nicht viel Zeit für Bewegung und abends fallen dir die Augen zu.
Warum also nicht gleich in den Morgen starten mit einer kurzen Runde um den Block (es kann schön sein, in der menschenleeren Straße deine Gedanken zu sortieren und dich auf den Tag einzustimmen)?
Oder du machst einige Squats beim Zähneputzen, dehnst dich, wenn du die Tassen aus dem Schrank holst oder läufst etwas auf der Stelle.
Ich mache gern mit Danny Zumba auf YouTube.
Wie sprichst du eigentlich mit dir selbst?
Ich ertappte mich früher oft dabei, wie ich mich selbst beschimpfte. „Wie blöd muss man eigentlich sein, nicht zu sehen, dass noch ein altes Pad in der Maschine liegt…“ etc.
Das ist nicht nett, mit anderen würde ich auch nicht so sprechen, sondern sie ermutigen und beruhigen.
Nur mit uns selbst sprechen wir in einem Postkutscher-Slang.
Gestalte deinen inneren Monolog so, dass er dir gut tut.
Eine weitere Methode ist, die Technik der mentalen Probe anzuwenden. Profisportler verwenden diese Methode, um sich genau vorzustellen, wie sie z.B. den Tor im Netz versenken oder den perfekten Abschlag machen. Du kannst die mentale Probe in deinem Morgenritual nutzen, indem du dir vorstellst, wie du die perfekten Kapitelüberschriften für dein Buch findest.
Oder wie super dein Umzug klappt.
Natürlich kannst du auch deine Träume so umsetzen und dir Schritt für Schritt notieren, wie du vorgehen wirst, um dein Ziel zu erreichen.
Bald wirst du deine täglichen Pflichten nicht mehr als Last empfinden, sondern als kleine Schritte zu deinem Erfolg.
Wie ich im vorherigen Kapitel schon beschrieben habe, ist es nicht gut, mit sich selbst zu ruppig umzugehen.
Packe dich aber auch nicht zu sehr in Watte.
Du hast leichte Kopfschmerzen und dein Magen grummelt? Deshalb ziehst du die Decke über den Kopf und kannst heute nicht zur Arbeit gehen?
Es ist wichtig, dass du dir auch ab und zu einen Schubs geben kannst, um Dinge zu erledigen, die auch mal nicht so toll sind.
Alles, was in deinem Leben passiert, gehört zu einem großen Ganzen, so dass letztendlich Alles mit allem verbunden ist.
In all dem übst du deinen Muskel der Disziplin und kommst so dem Leben näher, dass du wirklich führen möchtest und erreichst deine Ziele spielend (mehr darüber hier im Artikel)
Was tust du schon für deine persönliche Weiterentwicklung? Eine gute Idee ist, fünf bis zehn Seiten zu lesen.
Aus deinem Lieblingskrimi?
Nein, dieser ist für die Morgenroutine nicht so gut geeignet.
Suche dir lieber Autoren aus, die dich weiterbringen und von denen du lernen kannst.
Möchtest du nicht mehr so schnell wütend werden und gelassener sein, wenn dich die Kollegin mal wieder süffisant ausfragt?
Oder möchtest du deinem Chef auch mal Paroli bieten, wenn er ständig deine Verbesserungsvorschläge ignoriert?
Bilde dich immer ein wenig weiter, auch wenn es nur kleine Schritte sind, die du täglich vorwärts gehst.
10 Seiten Lektüre jeden Morgen – in einem Jahr hast du schon 3650 Seiten gelesen – das sind fast 18 Bücher!
Du kannst dann schon als Gelehrte durchgehen 🙂
Die Sahnehaube setzt du deinem Morgen auf, wenn du deine Tage auch schriftlich reflektierst.
Du kannst dafür die Bullet-Journal-Methode wählen oder ein Tagebuch.
Ich nutze sehr gerne das 5-Minuten-Tagebuch, was ich nicht mehr missen möchte.
Im Buch “Miracle Morning“ beschreibt der Autor, dass sechs Elemente den perfekten Morgen bestimmen und den Grundstein für ein erfolgreiches Leben bilden.
Diese sind: Meditation, Affirmation, Visualisierung, Sport, Lesen und Schreiben.
Da aber bei jedem Menschen der Morgen anders aussieht, kannst du diese Komponenten an dein eigenes Leben anpassen.
So steht es dir frei, selbst zu bestimmen und auszusuchen, wieviel Zeit du in dein Morgenritual investieren möchtest. Die einzelnen Bausteine passt du an dein Leben an.
Du musst auch nicht zwingend zu Hause sein, um dein Morgenritual durchzuführen: Nimm deine Utensilien (Notizbuch, Yoga-DVD, E-Bookreader etc.) einfach mit.
Wenn du in Schichten arbeitest, dann passt du die Zeiten für dich an.
Alles in allem ist es wichtig, dass du Geduld mit dir hast, wenn es bei deinem Morgenritual etwas holprig zugeht.
Wenn du meinst, es nicht alleine zu schaffen, dann verabrede dich vielleicht mit einer guten Freundin oder einem guten Freund. Es gibt auch eine Online-Community oder Facebook-Gruppen, die dir dein eigenes Ritual erleichtern.
Wie verbringst du deinen Morgen? Hast du den „Miracle Morning” auch schon praktiziert?
Viele liebe Grüße, Deine
Meinst du, der Beitrag könnte für deine Freundin, deine Schwester, deine Mama oder einen lieben Menschen hilfreich sein?
Dann teile ihn.
@Katharina Ott Coaching 2024
Kontakt: katharina(klammeraffe)dein-bester-weg.de
Schreibe einen Kommentar